Ein anderer Rhythmus für die Schule
Seit dem Schuljahr 2009/2010 gibt es an der KGS Neustadt eine besondere Rhythmisierung des Schultages, d.h. der Tag ist nicht mehr in 45-Minuten-Einheiten sondern in 80-Minuten-Einheiten aufgeteilt.
Der Hintergrund
Durch Veränderungen und Ausweitungen der Stundentafeln im Zusammenhang mit neuen Erlass-Vorgaben waren für die Schülerinnen und Schüler an einzelnen Tagen Stundenpläne entstanden, die pädagogisch nicht mehr mit gutem Gewissen zu vertreten waren. Wichtige inhaltliche Angebote – wie etwa die Bläser- und Chorklassen, Vorbereitungskurse für Sprachzertifikate, Sportmannschaften – waren unter den bisherigen Rahmenbedingungen eines in 45-Minuten-Einheiten aufgeteilten Tages nicht mehr in für Schülerinnen und Schülern zumutbaren Strukturen gewährleistet. Es war nicht mehr möglich, den Schülerinnen und Schülern verlässlich eine angemessene Teilnahme am Mensaessen zuzusichern. Auch konnte kein breites Angebot an Arbeitsgemeinschaften mehr angeboten werden.
Das moderne Stundenplanmodell
In einem langen Diskussionsprozess unter Einbeziehung aller schulisch Beteiligten wurde von einer Gesamtkonferenz im Mai 2009 das Stundenplanmodell beschlossen. Danach werden alle Fächer in 80-minütigen Doppelstunden unterrichtet. Im Mittagsblock (zwischen 12:30 und 14:15 Uhr) können neben der Freizeit auch einzelne Übungsstunden (à 40 Minuten) und Zusatzangebote wie AGs liegen. Diese Taktung – ohne kleine Pausen und ständigen Lehrerwechsel – unterstützt die methodische Vielfalt und macht den Tag für alle Beteiligten wesentlich ruhiger und entspannter.
Scheinbar entsteht durch die „Kürzung“ von auf 80 (bzw. 40) Minuten eine Kürzung des Fachunterrichts. Gewonnene Minuten werden jedoch wieder in den Fachunterricht zurückgegeben. Dabei erfolgt eine Schwerpunktsetzung zu Gunsten der Kernfächer DE,MA,EN und 2. Fremdsprache. Ferner werden die schulformübergreifenden Unterrichte Musik und Kunst und die gesellschaftlichen Fächer gestärkt. Die günstige Tagesrhythmisierung führt auch zu einer besseren Verteilung der Belastungen in den Fächern über die Schuljahre 5 bis 10.
Zwei Jahre voller Erfahrungen
Das 80-Minuten-Modell wurde nach einer zweijährigen Probephase im Hinblick auf die gewünschten Verbesserungen der Lern- und Arbeitsbedingungen evaluiert. Nach dieser Evaluation wurde das Modell dann von der Gesamtkonferenz am 31.05.2011 mit großer Mehrheit verbindlich in das Schulkonzept übernommen. Ab 2015 arbeitete eine AG „Rhythmisierung“ nach Beauftragung durch den Schulvorstand an einer Neuevaluation des 80min-Modells. Am 14.02.2017 beschloss der Schulvorstand einstimmig bei zwei Enthaltungen, dass an dem jetzigen Modell festgehalten werden soll, es aber Optimierungen für belastete Kolleginnen und Kollegen geben soll. Hintergrund ist der parallel laufende Prozess „KGSplus“, dessen Ergebnisse mögliche Auswirkungen auf die Rhythmisierung in Zukunft haben kann.